Schautafeln zur Eisenstraße

Sie ist eine touristische Attraktion, die Besucher aus dem ganzen Rhein-Main-Gebiet anzieht: die historische Eisenstraße, die teilweise auch in der Nähe des Limes verläuft. Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Hohenstein hat den beliebten Wander- und Radfahrweg mit einer Reihe von Informationstafeln noch interessanter gemacht, die vor allem auf die Tier- und Pflanzenwelt links und rechts der Route mit langer Vergangenheit verweisen.

Mit Hinweisen auf ihre ursprüngliche Bedeutung ist die Eisenstraße schon recht gut bestückt. Im Rahmen des Silek-Projektes entstand in Zusammenarbeit von engagierten Bürgern und der Gemeinde die Idee, auch die Natur und die darin lebenden Tiere und Pflanzen den Besuchern des Weges zu erläutern, erklärte der Vorsitzende des BUND Hohenstein, Christian Spath, die Entstehung des Projektes. Er verwies auf die große Beliebtheit der heutigen Eisenstraße als Fahrrad- und Wanderweg, da sie im Bereich der Gemeinde Hohenstein nur relativ geringe Steigungen aufweist.


Schaubild

Unterstützung des Bauhofs

An der Umsetzung war BUND-Aktivist Werner Diederich maßgeblich beteiligt, er stellte im Rahmen einer Ortsbegehung die einzelnen Tafeln vor, die sich jeweils bestimmten Themen widmen. Zur inhaltlichen und optischen Gestaltung bildeten sich jeweils Arbeitsgruppen. Mit Unterstützung der Bauhofmitarbeiter der Gemeinde wurden Ende Mai 2013 die Stützen aufgestellt und Herr Diederich ht dann die acht angefertigten Informationstafeln sofort montiert.

Eine Tafel widmet sich den Taggreifvögeln der Taunuslandschaft, die man mit einigem Glück auch in natura am Himmel beobachten kann. Die äußerst scheue Wildkatze wird der Wanderer wohl kaum zu Gesicht bekommen, dafür aber kann er an deren Infotafel eine kleine Rast einlegen. Um den Bestand der Wildkatze zu festigen, hat der BUND bereits Feldgehölze als Deckung angelegt und will noch weitere Pflanzen einsetzen, erläuterte Spath. Den Hecken in der Feldflur widmet sich zudem eine weitere Infotafel.

Eine andere Tafel stellt die interessante Welt der Ameisen vor, Schmetterlinge und Wildkräuter zwei weitere. Vorgestellt werden auch die im Wald lebenden Amphibien wie Feuersalamander, Erdkröten, Frösche und Wasserkäfer. Für die wurden eigens kleine Tümpel zum Laichen angelegt. Die große Bedeutung der stufenförmig aufgebauten Waldränder für einen widerstandsfähigen Wald erläutert eine weitere Tafel, die Förster und BUND-Mitglied Knut Außem gestaltet hat.

Hohensteins Bürgermeister Daniel Bauer nutzte den informativen Spaziergang, um den BUND-Aktiven für ihre ?hervorragende Arbeit für die Natur, aber auch für die Aufklärung der Besucher? zu danken. Die neuen Infotafeln sollten auch verstärkt von Familien mit Kindern, Schulen und Kindergartengruppen genutzt werden, wünscht er sich.

Mit den neuen Tafeln sind die Ideen für neue Attraktionen in Hohenstein aber noch lange nicht erschöpft, erläuterte Helmuth Pelz, der sich seit vielen Jahren ehrenamtlich den Limes-Aktivitäten widmet und hier die graphische Gestalltung der Info-Tafeln übernommen hatte. Eisenstraße und Limes kreuzen sich bei Steckenroth. Am Verbindungsweg zwischen Eisenstraße und Hahner Weg soll auf dem höchsten Punkt im Flurbereich "Auf Scheuer" eine einfache Aussichtsplattform errichtet werden mit einer Informationstafel, welche Orte und Landmarken man von hier aus sehen kann. Die Sicht geht bis weit in den Hintertaunus zum 526 Meter hohen "Kuhbett" bei Bad Camberg, und bei klarer Sicht kann man am Horizont sogar den Hohen Westerwald und das 54 Kilometer entfernte Bad Marienberg erspähen.

(Nach Alfred Christ, Aarbote, 27.07.2013)
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